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Fisch des Jahres 2024 - Der Dorsch

Der Dorsch wurde vom Deutschen Angelfischerverband e.V. gemeinsam mit dem Verband Deutscher Sporttaucher e.V. und der Gesellschaft für Ichthyologie e.V. zum Fisch des Jahres 2024 gewählt.

FISCH DES JAHRES 2024 - Atlantischer Dorsch (Gadus morhua)- Quelle: DAFV, Eric Otten

Er erreicht eine durchschnittliche Größe von ca. 100 cm, kann aber auch bis zu 1,6 m groß, über 40 kg schwer und bis zu 25 Jahre alt werden.

Dorsche sind gefräßige Räuber, deren Nahrung vor allem aus anderen Fischen, Krebstieren, Muscheln und Würmern besteht. Sie dienen aber, insbesondere als Jungfische, auch als Nahrungsquelle für andere Prädatoren wie Schweinswale, Robben oder Kormorane.

Als sogenannter Brotfisch war der Dorsch entlang der Nord- und Ostseeküste Nahrungsquelle und Erwerbsgrundlage gleichermaßen. Heute sind diese Bestände durch den Klimawandel, Überdüngung und Überfischung bedrohlich zurückgegangen.

  • Einer der ehemals häufigsten Fische der Ostsee und des Nordatlantiks
  • Große wirtschaftliche, kulturelle und politische Bedeutung
  • Einer der beliebtesten Speisefische
  • Bestand durch Klimawandel, Lebensraumverluste und Überfischung in Teilen bedroht

Dorsche waren früher in der Ostsee weit verbbreitet und ein beliebter Speisefisch. Heute gelten die Bestände als gefährdet. Bild VDST, Matthias Schwarz

Zum ersten Mal wurde der Fisch des Jahres 2024 in einer öffentlichen Online-Abstimmung gewählt. Unter den 8.052 gültigen Stimmen ging am Ende in einem Kopf-an-Kopf Rennen der Dorsch mit knapper Mehrheit als Sieger hervor. Die Ergebnisse der Abstimmung waren wie folgt: Dorsch: 29,35%, Rapfen: 28,87%, Nagelrochen: 25,58%, Elritze: 16,19%.

In Nordeuropa und Nordamerika gilt der Dorsch als eine der wichtigsten kommerziell genutzten Fischarten mit einer langen Geschichte in der menschlichen Kultur und Fischereiwirtschaft. Obwohl der Dorsch zu den fruchtbarsten Fischen auf der Erde zählt und ein 15 kg schweres Weibchen bis zu 7,5 Millionen Eier mit einem Durchmesser von etwa 1,5 mm ablaicht, gilt er aufgrund seiner hohen Beliebtheit als Speisefisch in Bezug auf seine Schutzstatus als besorgniserregend. Lebensraumverluste, Klimaveränderungen und eine Überfischung in der Vergangenheit haben zu einem drastischen Rückgang der Population weltweit geführt. Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) stuft den atlantischen Dorsch in der Ostsee derzeit als gefährdet ein und warnt ausdrücklich vor einer weiteren Dezimierung dieser ökologisch und ökonomisch wichtigen Fischart.

Eine mögliche Überfischung der Dorschbestände gehört zumindest in der Ostsee der Vergangenheit an. Die Fangmengen wurden stetig gesenkt. Lag die Empfehlung der Fangmenge vom Rat für Meeresforschung (ICES) für 2023 für die westliche Ostsee noch bei 943 t, wird der kommerzielle Fang im Jahr 2024 praktisch eingestellt. Die Freizeitfischerei beachtet seit 2016 ebenfalls maximale Tagesfangentnahmen und Schonzeiten. Im Jahr 2024 wird auch die Freizeitfischerei auf den Dorsch in der Ostsee eingestellt.

Aus Sicht der Wissenschaft sind die wesentlichen Faktoren für eine zukünftige Erholung der Dorschbestände die Reduzierung von Nährstoffeinträgen und Schadstoffen sowie der Lebensraumaufwertungen.